Schützen- 
fest 1908

Uelsen im Jahr 1908

(Entnommen aus der Festschrift zum Jubeljahr 1950 vom Bürgerschützenverein Uelsen)

Unser Schützenverein und die erste Grafschafter Freilichtbühne

Die Freilichtspiele auf der herrlichen Bentheimer Naturbühne ist allen Grafschaftern inzwischen zu einem festen Begriff geworden. Nur wenige wissen, dass auch schon früher im Grünen gespielt wurde.

Am Schützenfesttag, dem 19. August 1908, eröffneten wir die erste Freilichtbühne der Grafschaft auf dem Nackenbarg. Der Inhalt des Stückes war aus der heimatlichen Geschichte, und wir nannten es: „Grafschafter Jungs helfen ihrer flüchtenden Gräfin“.

Es muss allen wohl recht gefallen haben und der Verein ermunterte uns zu weiterem Schaffen. Auch in den nächsten Jahren gehörte ein Theaterstück zum festen Programm des Schützenfestes auf dem Nackenbarg. Den Spielern waren die Federn gewachsen und sie wagten sich schon an die Klassiker. Ganze Teile aus Wilhelm Tell wurden aufgeführt und Theodor Körners Lustspiel: „Der vierjährige Posten“ fand ebenfalls großen Beifall. Dann wetteiferte der Dorfpoet wieder mit Schiller und Körner und schrieb selbst ein Stück für das Nackenbarg Theater. „Harte Zeiten“ hieß es.

Die Bühne war nicht ganz so groß wie in Bentheim. Sie lag an der Nordseite des Festplatzes links von der neuen Straße auf einer Anhöhe. Eine knorrige alte Buche überschattete das Bühnenbild und verbarg den Spielleiter. Dichtes Gebüsch gab nach allen Seiten feste Kulissen und öffnete sich doch für die notwendigen Zugänge. Ein tiefer liegender Querweg trennte die Zuschauer von den Spielern, so dass alle einen freien Blick zum Bühnenbild hatten und dem Spiel folgenden konnten.

„Meester Hein“ aus Gildehaus, der in Bentheim unübertroffen den Stauffacher spielt, pflückte auf der Nackenbarg Bühne die ersten Lorbeeren.